Gematik Erfolgskommunikation 2023 Document
Rückblick

Das Gesundheitswesen vollzieht einen Wandel – egal ob es sich um den Personalmangel, innovative Verfahren oder die Digitalisierung handelt. Bei Letzterem ist die gematik in den vergangenen Jahren als nationale Agentur für digitale Medizin in Deutschland zu einer treibenden Kraft geworden.
Anwendungen
Dialog
Wissen
Kommunikation
Unternehmen

Neue Anwendungen für das
digitale Gesundheitswesen

Die Digitalisierung verbessert unsere Gesundheitsversorgung. Dafür braucht es digitale Anwendungen, die sowohl Patientinnen und Patienten als auch dem medizinischen Personal praktischen Nutzen bieten. Als nationale Agentur für Digitale Medizin ist es unsere Aufgabe, solche Lösungen zu entwickeln. Auf dem Weg zum Gesundheitswesen von morgen konnten wir dabei wichtige Meilensteine erreichen.

KIM

Wichtige medizinische Dokumente einfach und sicher verschicken? Vor einigen Jahren war das ohne KIM bloß eine Vision. Doch 2023 nutzen schon vier von fünf Arztpraxen den sicheren E-Mail-Dienst. So konnten wir mit KIM tausende medizinische Einrichtungen in ganz Deutschland miteinander vernetzen. Knapp 17 Millionen eArztbriefe und etwa 170 Millionen elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen wurden bis heute mit KIM versendet. Auch Beantragungs- und Genehmigungsverfahren für zahnärztliche Leistungen werden nun digital mit KIM auf den Weg gebracht – seit Anfang 2022 ganze acht Millionen Mal. KIM zeigt, welchen Mehrwert die Digitalisierung und die Telematikinfrastruktur für das Gesundheitswesen mit sich bringen können.

So viele Einrichtungen nutzen KIM

74%
Krankenhäuser
82%
Praxen
80%
Zahnarztpraxen
22%
Apotheken
7%
Psychotherapeuten

E-Rezept

Das E-Rezept wurde von uns nach modernsten Standards entwickelt und wird aktuell eingeführt. Der komfortable Einlöseweg über die Gesundheitskarte hat sich bereits etabliert – jetzt können auch die ersten Privatversicherten E-Rezepte einlösen. Das E-Rezept ist wichtig für das deutsche Gesundheitswesen. Denn durch das E-Rezept sinken die bürokratischen Belastungen für das Praxispersonal - zum Beispiel, indem weniger Menschen für Folgerezepte in die Praxis kommen müssen. Das E-Rezept ist weniger fehleranfällig, wovon sowohl Praxen als auch Apotheken profitieren werden. Und für Patientinnen und Patienten wird es leichter an ihre Medikamente zu kommen. Sie sparen sich beispielsweise Wege in die Praxis oder zur Apotheke oder können ihre E-Rezepte mit der E-Rezept-App sogar vom Smartphone aus bestellen.

Marie K. - Migränepatientin

„Meine Krankheit schränkt mich im Alltag ein. Ich brauche regelmäßig Medikamente und muss daher häufig in die Praxis und die Apotheke - das E- Rezept gibt mir ein Stück Freiheit und Flexibilität zurück."

Günter T. – Versicherter

„Wenn ich im Urlaub dringend ein Medikament brauche, kann ich einfach bei meinem Hausarzt anrufen und nur kurze Zeit später zur nächstgelegenen Apotheke gehen und das Rezept mit meiner Gesundheitskarte einlösen."

Dank DEMIS gut gerüstet für alle Pandemien

Wertvolle Zeit galt es besonders in der COVID-19-Pandemie zu sparen: Die gematik hat es mit Partnerinnen und Partnern wie dem Robert-Koch-Institut und dem Fraunhofer-Institut geschafft, das Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem, kurz DEMIS, für den Infektionsschutz an den Start zu bringen. Dadurch wurde die Übermittlung von Coronavirus-Befunden deutlich verkürzt. Statt zuvor acht Tagen konnten Infektionen nun innerhalb von ein bis zwei Tagen gemeldet werden. Nicht nur für die gesellschaftliche Bekämpfung der Pandemie ein wichtiger Schritt, sondern auch für die Zukunft unseres Gesundheitswesens. Denn inzwischen werden auch andere meldepflichtige Krankheiten digital kommuniziert.

Infektionsketten brechen mit DEMIS
Gesundheitsämter
melden über DEMIS.

375

Illustration mit Hospital
Labore und Testzentren melden über DEMIS.

850

Illustration mit Akten. Darauf abgebildet sind eine Lunge und ein Herz.
ALLE Krankenhäuser
melden über DEMIS.
Illustration mit Notfallrucksack

Interoperabilität für TI-Messenger

WhatsApp und Co. beweisen, wie sehr unser Alltag von Kommunikation durchdrungen ist. Nicht anders verhält es sich im Gesundheitswesen. Auch hier soll der Austausch von Kurznachrichten und Behandlungsdaten über Smartphone oder Desktop-PC bald möglich sein. Doch um verschiedene Dienste miteinander kommunizieren zu lassen, braucht es sogenannte „Interoperabilität“. Und die treiben wir gezielt voran.

Bestes Beispiel dafür wird der TI-Messenger, der die bequeme und sichere Echtzeit-Kommunikation im medizinischen Alltag ermöglichen soll. Um verschiedene Messengerdienste dialogfähig zu machen, setzen wir auf das frei nutzbare Protokoll der Matrix.org Foundation und folgen dadurch den Standards internationaler Vorbilder wie den französischen Behörden.

Wissen, das die Digitalisierung antreibt

Nicht nur aus dem direkten Austausch mit Patientinnen und Patienten sowie Menschen in Gesundheitsberufen sammeln wir Erfahrungen, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens zu gestalten. Unsere eigenen Datenerhebungen bieten eine breite Wissensgrundlage, um unsere Rolle als Antreiber der Digitalisierung auszufüllen.

Für den TI-Atlas fragten wir zuletzt regelmäßig nach Einstellungen zur Digitalisierung und Erfahrungen mit den entwickelten Anwendungen für das Gesundheitswesen. Auf diesem Weg wurden in den letzten Jahren etwa 70.000 Menschen befragt.

Hoffnungen bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens

Im Dialog mit dem Gesundheitssystem

Erfahrungen und Expertise sind entscheidend, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzubringen. Wir suchen deshalb kontinuierlich den Dialog – mit Ärzt:innen, Patient:innen, Apotheker:innen und anderen Akteuren aus dem Gesundheitssystem. Seit 2021 hat die gematik bis zu 15 Veranstaltungen pro Jahr für bis zu 8.000 Teilnehmende ausgerichtet, sich an verschiedenen Arbeitskreisen beteiligt und den regelmäßigen Austausch mit über 120 Personen gesucht, die uns als Patient:innen oder Beschäftigte im Gesundheitswesen öffentlich unterstützen wollen. Auch auf internationaler Ebene diskutieren wir über die Zukunft der Telematikinfrastruktur. Zum Beispiel bei einer Konferenz im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im November 2020.

Up to Date mit der gematik

Immer auf dem Laufenden: Seit 2021 waren wir insgesamt auf mehr als 200 Veranstaltungen präsent, um über unsere Arbeit zu informieren. Doch nicht nur auf Events lassen wir Interessierte daran teilhaben, wie wir die Vorteile und Mehrwerte der TI-Anwendungen stetig ausbauen. Mit unserem Newsletter informieren wir inzwischen über 5.500 Menschen regelmäßig über unsere Arbeit. Hinzu kommen verschiedene Websites, Social-Media-Kanäle sowie zahlreiche Videos und Infomaterialien, die einen umfassenden Einblick in die Trends und Neuigkeiten der Telematikinfrastruktur bieten.

Über…

knub
Veranstaltungen haben wir seit 2021 besucht, um über unsere Arbeit zu informieren.
Interessierte bleiben mit unserem Newsletter auf dem Laufenden.
Abonnierende erreichen wir täglich mit unseren Social Media-Kanälen.

Transformation des Gesundheitswesens
– und der gematik

Die Erfolge in der digitalen Transformation des Gesundheitssystems sind nur möglich, weil sich die gematik seit 2019 selbst transformiert hat. Wir sind schneller in der Umsetzung und bei internen Prozessen geworden. Wir packen Herausforderungen an und sind dazu bereit, auch eigene Routinen und Handlungsweisen zu überdenken.

So haben wir uns Freiräume erarbeitet, um neue Lösungen zu gestalten. Gelungen ist dies durch schlankere interne Prozesse und eine agilere Zusammenarbeit. Die kürzeren Zulassungsprozesse von Konnektoren – sechs statt zwölf Wochen trotz höherer Komplexität – sind das beste Beispiel.

Schnelle TI-Anbindung durch kürzere Zulassungsprozesse
6
Wochen für die Zulassung von Konnektoren
12
Wochen für die Zulassung von Konnektoren

Die eigene Transformation und die Erfolge der letzten vier Jahre bestärken uns in unserer Mission.

Wir treiben die Digitalisierung des Gesundheitswesens weiter voran. Damit helfen wir jeden Tag tausenden Beschäftigten im Gesundheitswesen. Und sie helfen mindestens genauso vielen Menschen dabei gesund zu werden oder es zu bleiben. Der Rückblick zeigt: Die gematik ist gut gewappnet für die Zukunft und bereit für die nächsten Aufgaben. Und davon gibt es einige. Zum Beispiel die elektronische Patientenakte, deren Nutzung und Funktionen wir kontinuierlich ausbauen wollen. Oder die GesundheitsID, mit der Versicherte zukünftig auch ohne ihre Gesundheitskarte von den Chancen der Telematikinfrastruktur profitieren sollen. Etappensiege, wie die Einführung des E-Rezepts motivieren uns zudem, digitale Lösungen für das Gesundheitswesen zu finden. Dabei ist uns klar, dass nur gemeinsam und in Zusammenarbeit mit allen Akteuren des Gesundheitswesens eine nachhaltige Verbesserung der Gesundheitsversorgung möglich wird.